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🎙️ (164) Exit-Strategie für Führungskräfte: Der Fachanwalt für Arbeitsrecht rät

Peter Mörs | 1. Dezember 2025

Der Fachanwalt für Arbeitsrecht rät

Kündigung erhalten? Der Fachanwalt für Arbeitsrecht hilft

Warum Ruhe jetzt deine wichtigste Währung ist und wie du mit der richtigen Rechtsberatung gravierende Fehler vermeidest.

Du sitzt in deinem Büro. Der Blick geht aus dem Fenster, vielleicht über die Skyline der Stadt oder ins Grüne des Firmengeländes. Du hast Jahre, vielleicht Jahrzehnte hier verbracht. Du hast Strategien entwickelt, Teams aufgebaut und Krisen gemeistert. Du dachtest, du wärst unersetzbar. Oder zumindest sicher.

Und dann liegt er da. Der Brief. Oder es ist dieses eine Gespräch, das plötzlich eine ganz andere Wendung nimmt. „Wir müssen uns trennen.“ „Die strategische Ausrichtung passt nicht mehr.“

Bumm.

Plötzlich bist du nicht mehr der Entscheider. Du bist der Betroffene. Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht würde dir jetzt sagen: „Atmen! Nichts unterschreiben.“ Aber dein Puls rast. Was ist dein erster Gedanke? Panik. Existenzangst.

Wir müssen reden. Tacheles. Denn was jetzt passiert, entscheidet nicht nur über deinen Kontostand in den nächsten sechs Monaten, sondern auch über deinen Marktwert für die nächsten zehn Jahre. Wir sehen das hier in der Karrierewerkstatt jeden Tag. Führungskräfte, gestandene Männer und Frauen, die plötzlich weinen, weil sie den Boden unter den Füßen verloren haben.

Wir sagen dir: Das ist okay. Aber es ist nicht okay, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken oder aus falschem Stolz allein in den Krieg zu ziehen.

Die emotionale Achterbahn: Von Schockstarre bis Scham

Seien wir ehrlich. Eine Kündigung auf C-Level oder in der gehobenen Führungsebene bedeutet einen massiven Kontrollverlust. Du verlierst nicht nur einen Job. Du verlierst auch ein Stück deiner Identität. Du warst der „Macher“, der „Versorger“. Und jetzt? Jetzt fühlst du dich ausgespielt.

André Kasten, unser Interviewgast und renommierter Fachanwalt für Arbeitsrecht, beschreibt das treffend: Es ist eine Mischung aus Angst, Wut und leider oft auch Scham. Scham, weil man denkt, man hätte versagt. Scham, es der Familie zu sagen.

Aber hier liegt der Fehler in deinem Kopf: Du hast nicht versagt. Die Spielregeln haben sich nur geändert und dir wurde das neue Regelbuch nicht gegeben. Viele Führungskräfte reagieren mit einer „Dienst nach Vorschrift“-Mentalität oder ziehen sich komplett zurück. Das ist menschlich, aber strategisch tödlich.

Merke: Deine Emotionen sind valide, aber sie sind schlechte Verhandlungsführer. Wer emotional verhandelt, verliert. Wer rational mit einem Experten an der Seite verhandelt, gewinnt.

Warum dein Exit so »schmutzig« verläuft?

Tipp: Es geht nur ums Geld

Du hast gedacht, ihr trennt euch im Guten? Nach all den Jahren? Vergiss es. Die Realität sieht anders aus. In 98 Prozent der Fälle verläuft die Trennung unschön. Warum?

Es geht um den schnöden Mammon.

Dein Arbeitgeber will das Arbeitsverhältnis so kostengünstig wie möglich beenden. Und bei langjährigen Führungskräften geht es um viel Geld. Was passiert also? Es werden Gründe konstruiert. Plötzlich liegen Vorwürfe auf dem Tisch, die absurd klingen. Sexuelle Belästigung, Spesenbetrug, Pflichtverletzungen – oft sind diese völlig aus der Luft gegriffen oder werden maßlos übertrieben.

Warum tun Unternehmen das? Um Druck aufzubauen. Sie wollen dich mürbe machen, damit du den erstbesten Aufhebungsvertrag unterschreibst, nur um aus dieser brutalen Situation rauszukommen. Das ist Kalkül. Das ist Strategie.

Und genau hier brauchst du jemanden, der dieses Spiel durchschaut. Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht weiß, dass diese Vorwürfe oft nur Nebelkerzen sind. Wenn du dich hier allein verteidigst, hast du schon verloren, weil du dich auf der moralischen Ebene rechtfertigst, während die Gegenseite rein ökonomisch agiert.

Die Falle der Loyalität: Warum du zu lange wartest

Ein riesiges Problem, das wir aktuell vor allem bei Führungskräften über 50 beobachten: falsch verstandene Loyalität. Du denkst: „Das Unternehmen hat mein Haus bezahlt. Wir haben so viel zusammen erreicht.“

Wach auf! Die Person, die dich loswerden will, interessiert sich weder für dein Haus noch für deine Verdienste aus dem Jahr 2015.

Viele warten zu lange ab. Sie hoffen, dass sich der Wind dreht. Sie wollen keine „schlafenden Hunde wecken“ oder wirken naiv in dem Glauben, dass man sich schon einigen wird. Das Resultat? Du verpasst wichtige Fristen. Wenn die Kündigung da ist, hast du genau drei Wochen Zeit, um Kündigungsschutzklage einzureichen. Drei Wochen. Nicht „irgendwann mal“.

Diese Passivität ist gefährlich. Du benötigst eine Gegenstrategie, und zwar bevor die Tinte auf der Kündigung trocken ist.

Der Fachanwalt für Arbeitsrecht: Dein Bodyguard im Haifischbecken

Warum reicht nicht der Anwalt, der deine Scheidung gemacht hat, oder der Nachbar, der auf Verkehrsrecht spezialisiert ist? Weil das Arbeitsrecht, speziell für Führungskräfte, ein Minenfeld ist.

Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht ist auf genau diese Fälle spezialisiert.

Laut der Bundesrechtsanwaltskammer (BRAK) erfordert der Titel „Fachanwalt“ den Nachweis besonderer theoretischer Kenntnisse und praktischer Erfahrungen. Das ist kein Marketing-Gag, sondern deine Lebensversicherung. (Mehr dazu findest du direkt bei der BRAK.)

Achtung: Das „Anchoring“-Problem

Ein klassischer Fehler ohne Anwalt: Der Arbeitgeber fragt dich: „Was stellen Sie sich denn vor?“ Und du nennst eine Zahl.

Bam. Fehler.

Das nennt man „Anchoring“. Du hast den Anker geworfen. Das ist jetzt die Obergrenze. Ab hier wird nur noch nach unten verhandelt. Ein Profi würde nie zuerst eine Zahl nennen, oder wenn, dann eine, die so hoch ist, dass dir schwindelig wird, um den Verhandlungsraum zu öffnen.

Versteckte Bomben: Verfallsklauseln und Sperrzeiten

Ein Aufhebungsvertrag sieht oft harmlos aus. Eine nette Summe, ein freundliches „Danke“. Aber hast du das Kleingedruckte gelesen?

Dort stehen Dinge wie Verfallsklauseln. „Mit dieser Vereinbarung sind alle Ansprüche abgegolten.“ Das klingt gut? Nein, das klingt furchtbar.

Denn damit sind oft auch deine Boni, deine Urlaubsabgeltungen oder deine betriebliche Altersvorsorge weg. Ansprüche, die du dir über Jahre erarbeitet hast, werden mit einem Federstrich gelöscht. Wir reden hier schnell über Beträge im fünf- oder sechsstelligen Bereich, die du verschenkst.

Und dann ist da noch die Bundesagentur für Arbeit. Wer einen Aufhebungsvertrag ohne wichtigen Grund unterschreibt, muss mit einer Sperrzeit von bis zu 12 Wochen rechnen. Das bedeutet drei Monate ohne Einkommen und eine Kürzung der Bezugsdauer. Das frisst deine Abfindung schneller auf, als du gucken kannst.

Hier findest du wichtige Informationen der Bundesagentur für Arbeit zu den Themen Sperrzeit und Aufhebungsvertrag.

Outplacement: Warum Geld allein dich nicht rettet

Viele Manager sagen: „Ich nehme das Geld. Den neuen Job finde ich schon allein.“ Das ist durchaus arrogant. Entschuldigung, aber es ist nun mal so.

Um wie viel Geld es geht? Schau hier!

Du bist Profi in deinem Job, aber kein Profi, wenn es um das Bewerben geht. Wann hast du das letzte Mal einen Lebenslauf geschrieben? Vor 15 Jahren? Der Markt hat sich gedreht.

Ein Outplacement-Berater ist kein Händchenhalter. Er ist dein Marketing-Manager.

Unternehmen versuchen oft, Outplacement aus dem Vertrag auszuschließen, und bieten stattdessen eine höhere Abfindung. Warum? Weil sie keinen Präzedenzfall schaffen wollen. Für dich ist das jedoch steuerlich ungünstig. Der Arbeitgeber kann Outplacement-Leistungen steuerlich absetzen, du musst sie aus deinem versteuerten Netto bezahlen.

Wir von der Karrierewerkstatt erleben oft, dass Klienten erst zu uns kommen, nachdem sie bereits ein Jahr lang „allein gesucht“ haben. Dann ist der Marktwert im Keller, die Lücke im Lebenslauf riesig und das Selbstvertrauen ruiniert.

Informiere dich deshalb rechtzeitig über unsere Outplacement-Beratung, bevor du einen Vertrag unterschreibst. Übrigens: Daran erkennst du einen guten Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Ein interessanter Fakt am Rande: Laut Statistiken finden Führungskräfte mit professioneller Begleitung deutlich schneller eine adäquate Position als Selbstsucher. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) liefert hierzu immer wieder spannende Daten zur Verweildauer in der Arbeitslosigkeit.

Fazit: Kopf hoch, Brust raus, Hilfe holen

Ein Exit ist nicht das Ende. Es ist ein verdammt harter Break, ja. Es ist schmerzhaft. Aber es kann auch der Startschuss für etwas Besseres sein – wenn du es richtig anpackst.

  1. Ruhe bewahren. Keine Panik-Unterschriften.
  2. Fachanwalt für Arbeitsrecht einschalten. Lass die Profis kämpfen.
  3. Outplacement sichern. Deine Zukunft ist wichtiger als eine Einmalzahlung.

Die Karriere-Werkstatt bietet dir die Möglichkeit, ein kostenloses Erstgespräch zu führen – völlig unverbindlich. Hier kannst du deine individuelle Situation schildern, erste Impulse erhalten und erfahren, wie maßgeschneiderte Lösungen für deinen weiteren Weg aussehen können.

Wenn du deine Situation einmal professionell einordnen möchtest und gezielte Unterstützung bei deiner persönlichen Neuorientierung suchst, bist du hier genau richtig.

Buche dir dein kostenloses Orientierungsgespräch – konkret, vertraulich und auf Ihre Situation zugeschnitten – digital oder persönlich.

Ergänzend findest du praxisorientierte Vorlagen, Checklisten und Beispiele auf unserer Download-Seite

Du bist keinesfalls allein – gemeinsam finden wir die richtigen Hebel für deinen nächsten Karriereschritt.